Denk ich an meine Schulzeit zurück, sehe ich mich nur ein Ziel verfolgend: an die "Burg" zu dürfen und mich in unzähligen Zeichenzirkeln darauf vorzubereiten.
1993 schrieb ich mich über Umwege an der Hochschule für Kunst und Design „Burg Giebichenstein“ in Halle ein, erfand mit unserem Werkstattleiter im 2. Studienjahr einen Reihumantrieb, erhielt 1999 das Diplom und wurde nach dem Studium als Assistentin bei Professor Kumpfe und Erika Prinz in den Fachbereich übernommen. Zusätzlich hielt ich mich mit Jobs als Kellnerin, Kassiererin, Verkäuferin und Telefonistin über Wasser. Letzteres vor allem, um mir den schon früh gehegten Wunsch einer Rucksackreise durch Indien erfüllen zu können.
Später arbeitet ich als Lehrerin für Schrift/ Fotografie/ Ton sowie Bildnerische Grundlagen/ Ergotherapie in Heldrungen, absolvierte wie viele ehemalige DDR-Bürger eine ABM Maßnahme und leistete Kultur- und Betreuungsarbeit beim Rat der Stadt Arten. Ich war für die Betreuung der Veitskirche verantwortlich, hielt dort Führungen, kümmerte mich um die Grünanlage, nistende Wanderfalken und half in der Stadtbibliothek aus.
Im Anschluss daran verbrachte ich fast ein Jahr im Künstlerhof Oschatz.
Später verschlug es mich im Rahmen meiner Selbstständigkeit als Künstler- und Designerin bis nach China. Dort entwarf ich in der ZhejianProvinz mehrmonatig Vorort diverse Dekorationsartikel, gestaltete aber ebenso die Wände der Privaträume meiner Arbeitgeber …. verwirrt und irritiert vom widersprüchlichen China.
Zurückgekommen kreierte ich Vogelfutter in Herzform und anderen winterlichen Motiven. Ich begann mit dem Figurenbau, gab Kurse darin, arbeitete mit Kindern in Kinderspielestädten und mit Menschen mit Einfach- und Mehrfachbehinderung.
2011 wurde ich Mutter. Ein Jahr später siedelte ich der Familienzusammenführung wegen nach Baden-Württemberg. Hier begann ich schon während meiner Elternzeit eine Gruppe von Klosterbrüdern und mehrjährig die Maulbronner Madonna zu modellieren, vor allem aber wieder Vögel zu zeichnen, durch die mir letztlich auch in der geglaubten Diaspora wunderbare Menschen begegneten und zusammen mit Herbert Voith die Idee einer Wanderausstellung entstand.
Parallel dazu arbeitete ich ein zweites Mal als Lehrerin für Kunst in der gymnasialen Oberstufe in Pforzheim, vermisste in diesen 2 Jahren aber Raum und Zeit für meine freischaffende Arbeit.